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Stadion der Weltjugend (vormals Walter-Ulbricht-Stadion)
Das Stadion der Weltjugend war das ehemals größte
Leichtathletik- und Fußballstadion der DDR in Ost-Berlin. Es wurde
1950 auf dem Gelände der ehemaligen Garde-Füsilier-Kaserne
in der Chausseestraße (Bezirk Mitte) errichtet. Dabei wurde ein
großer Teil des Berliner Stadtschlosses als Auffüllschutt
für die Tribünen verwandt. Das Stadion wurde als Austragungsort
für Leichtathletik-Wettkämpfe, Fußballspiele und für
politische Großveranstaltungen der Führung der DDR genutzt.
Das alljährliche Endspiel des FDGB-Pokals fand seit 1975 darin statt.
In den 1970er und 1980er Jahren besuchten das Endspiel jeweils zwischen
30.000 und 55.000 Zuschauer aus der gesamten DDR, bevor das Zuschauerinteresse
nach der Maueröffnung und insbesondere nach der deutschen Vereinigung
drastisch abnahm. So wurde am 2. Juni 1991, als das letzte FDGB-Pokal
Endspiel stattfand (die Pokalendrunde hatte noch vor Wiedervereinigung
begonnen und wurde zu Ende gespielt), mit 4.800 zahlenden Zuschauern ein
Negativrekord aufgestellt.
Bei der Eröffnung erhielt das Stadion zuerst den Namen Walter-Ulbricht-Stadion,
benannt nach dem ersten Generalsekretär der SED. Der Volksmund
nannte es nach der Barttracht des Genossen Generalsekretär „Zickenwiese“.
1973 wurde es anlässlich der X. Weltfestspiele in „Stadion der Weltjugend“
umbenannt. Anfangs für eine Kapazität von etwa 70.000 Stehplätzen
ausgelegt, erfolgte nach dem Umbau 1973 eine Reduzierung auf 50.000 Plätze,
wovon ca. 20.000 Sitzplätze waren.
Mitte 1992 begann der Abriss des leicht maroden Bauwerks, da
an dieser Stelle eine große Sport-Arena für die Olympischen
Spiele 2000 in Berlin entstehen sollte. Da nicht Berlin, sondern Sydney
den Zuschlag erhielt, wurde die Arena nicht gebaut und das Areal lag bis
2006 für den Bau der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes
brach. |
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